Konzeption U3
In unserer U3 Gruppe werden Kinder im Alter von 1-3Jahren betreut.
Mit dem Eintritt in die Kita ist es für die unter Dreijährigen oft der erste Wechsel zu einer Betreuung und Erziehung durch „neue“ Bindungspersonen. Oftmals trennen sie sich das erste Mal von den Eltern bzw. ihren Bezugspersonen.
Um sich gut in der Kita einzuleben ist es wichtig, dass die Kinder eine Bindung zu ihren neuen Bezugspersonen beziehungsweise ihrer Bezugserzieherin aufbauen.
Eine intensive Bindung fördert ein erfolgreiches Lernen. Aus der Sicherheit der Bindung entwickelt sich zunehmend die Selbstständigkeit.
Durch eine entspannte, angenehme und familiäre Atmosphäre fühlen die Kinder sich zugehörig und geborgen.
Für das Wickeln, Anziehen, Essen und Schlafen wird viel Zeit eingeplant, damit eine vertrauensvolle Beziehung gestärkt werden kann. Wir geben den Kindern Zeit und Raum, um ihre Fähigkeiten in allen Entwicklungsbereichen auszuprobieren und zu erweitern.
Im Bereich der Spracherziehung werden die Kinder immer wieder zum Sprechen angeregt.
Durch Lieder, Reime und Geschichten werden immer wieder neue Sprachanlässe geschaffen.
Es ist uns wichtig, jedes Kind als Individuum zu sehen.
Um zu selbstständigen, selbstbewussten Menschen heranzuwachsen, brauchen Kinder Liebe, Zuneigung, Wärme, Geborgenheit, Anregung, Orientierung, Wertschätzung und Respekt.
Die Kinder erleben mehr und mehr eine natürliche Gemeinschaft in der Gruppe.
Durch vielfältige, gemeinsame Aktivitäten, wie Spielen, Singen und das gemeinsame Essen, fühlen sie sich zugehörig.
Für einen guten Start in die Kita, ist die Gestaltung und Umsetzung der Eingewöhnung von wichtiger Bedeutung.
1. Eingewöhnung
Wie detailliert in unserer ausführlichen Konzeption beschrieben, verfahren wir auch hier in Anlehnung an das „Berliner Eingewöhnungsmodell“.
2. Rituale
Rituale und feste Strukturen geben den Kindern im alltäglichen Tagesablauf Sicherheit, schenken Vertrauen sowie das Gefühl von Zugehörigkeit. Rituale sorgen für Geborgenheit, denn diese entsteht auch aus Wiederholungen und Mustern, auf die sich das Kind verlassen kann. Immer wiederkehrende Abläufe bringen in die kleine Welt des Kindes Übersicht. Sie vermitteln Verlässlichkeit und Vorhersehbarkeit.
Das Kind kann sich daran orientieren, wird gestärkt und kann seine Fähigkeiten besser entfalten. Immer wiederkehrende Rituale im Alltag erleichtern dem Kind und den Eltern die Eingewöhnung in die Gruppe.
Von zuhause bekannte Rituale beim Verabschieden, Wickeln oder Schlafen werden mit aufgenommen und in den Tagesablauf integriert.
Eine bewusste Verabschiedung der Eltern von ihrem Kind, die Übergabe an die Erzieherin sowie in der Phase des Abholens wiederum die bewusste Wahrnehmung und Begrüßung des Kindes mit der Verabschiedung von der Erzieherin vermitteln dem Kind die Sicherheit, dass dies ein natürlicher wiederkehrender Ablauf ist.
Die Kinder können sich an festen Strukturen im Alltag der Einrichtung orientieren:
– Begrüßungs- und Abschiedsritual
– Singen im Morgenkreis
– Freispielphase und angeleitete Angebote in einem wiederkehrenden Wechsel
– Spiel-, Sing- und Gesprächskreise
– Ruhephasen – Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Nachmittagssnack)
– Bewegung im Gruppenraum, in der Turnhalle und auf dem Außengelände .
Rituale …
… erleichtern Kindern, sich auf eine neue Umgebung bzw. Situation einzulassen.
… unterstützen Kinder, zur Ruhe zu kommen und sich zu fokussieren.
… helfen durch ihre feste Struktur, Ängste zu reduzieren und Vertrauen aufzubauen.
… fördern durch ihren wiederholenden Charakter Lernprozesse.
… lassen Kinder Selbstwirksamkeit erleben.
Auch üben Rituale wertvolle Kulturtechniken ein und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Wenn Kinder im Morgenkreis zusammen das Begrüßungslied singen, erleben sie: Hier gehöre ich hin, ich bin Teil der Gruppe.
Der Tagesrhythmus der Jüngsten und die individuellen Bedürfnisse und Interessen jedes Kindes werden bei der Gestaltung des Tagesablaufs berücksichtigt.
3. Tagesablauf für die U3 Kinder
Bringphase
In der Zeit von 07:15 Uhr bis 09:00 Uhr können Sie Ihr Kind zu uns in die Einrichtung bringen. Um in Ruhe bei uns anzukommen, geben wir den Kindern die Möglichkeit, sich erst einmal zu orientieren. Ihren Spielpartner wählen sie selber, sowie auch den Spielort, so steht Ihnen unterschiedliche Spielbereiche zur Verfügung.
Morgenkreis
Sobald alle Kinder angekommen sind, starten wir mit unserem Morgenkreis. Wir singen unser „Guten Morgen Lied“, besprechen den weiteren Tag und schauen zusammen, welche Kinder anwesend bzw. nicht anwesend sind.
Frühstück
Nach dem Morgenkreis frühstücken wir gemeinsam. Zu allen Mahlzeiten bieten wir den Kindern Mineral,- und Stilles Wasser, sowie Tee an. Wöchentlich findet einmal unser gesundes Frühstück statt, Die Lebensmittel hierfür werden im Wechsel von der Kita gestellt oder von den Eltern mitgebracht,
Mittagessen und Zwischenmahlzeit
Jedes Kind hat bei uns den Anspruch auf eine warme Mahlzeit am Mittag. Unser Essen erhalten wir von dem Caterer „Esslust“ aus Wewer. Wichtig ist uns, dass die Kinder das Mittagessen als ein komplexes, soziales Miteinander erfahren und ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Gegen 11:15 Uhr beginnen wir nach einem Tischgebet unser Mittagessen und anschließendem Nachtisch.
Im Anschluss werden die Kinder, welche noch einen Mittagsschlaf brauchen in unseren angrenzenden Schlafraum hingelegt. Die meisten Kinder werden in der Zeit zwischen 14:00-14:30 Uhr wieder wach. Natürlich darf Ihr Kind so lange schlafen, wie es notwendig ist. Bitte sprechen Sie uns einfach an, wenn Ihr Kind einen anderen Schlafrhythmus hat.
Die Kinder, welche das 45 Stunden System gebucht haben, bekommen um 14:30 Uhr eine kleine Zwischenmahlzeit (Joghurt, Obst, Müsli, Knäckebrot etc.).
Sauberkeitserziehung
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieher-/innen ist sehr wichtig. In erster Linie ist die Sauberkeitserziehung allerdings eine Aufgabe Ihrerseits.
Während sich Ihr Kind bei uns in der Eingewöhnung befindet, wird es erstmal von Ihnen gewickelt etc. Nach und nach übernimmt dann die Bezugserzieherin Ihres Kindes diese Aufgabe. Beim Wickeln steht nicht nur allein die Hygiene, sondern auch Sprachförderung, Sinnesförderung, sowie die Anleitung zur Selbstständigkeit stehen hier im Vordergrund. Auch die Bindung zwischen Erzieherin und Ihrem Kind kann gefestigt werden.
Die Kinder beobachten sich untereinander und im Laufe der Zeit entwickelt sich das Interesse daran, selbstständig auf Toilette zu gehen. Bitte bedenken Sie als Eltern, dass jedes Kind selbst das Tempo für diesen Entwicklungsschritt vorgibt. Um Ihrem Kind die Sicherheit zu geben, die es benötigt, sollte es hier bei uns nach Möglichkeit die gleichen Gegebenheiten wie zu Hause haben.
Außengelände
Unsere Kita verfügt über ein großes Außengelände. Hier stehen unseren Kindern der U3 Gruppe verschiedene Spielgeräte zur Verfügung. Ein U3 Bereich bietet den Kindern zwei kleine Schaukeln, ein Piratenschiff mit Sand, Kletteraufgang und Rutsche, sowie eine Sitzgelegenheit für ein Picknick/ Essgelegenheit. Auch haben sie die Möglichkeit, die unterschiedlichen Fahrzeuge, wie Bobby Car, Puky Wutsch, Dreiräder etc. zu erforschen. Unser Außengelände wird zu jeder Jahres-, sowie Tageszeit sehr gerne genutzt.
Turnhalle
In unserer Turnhalle befinden sich viele unterschiedliche Materialien, um unsere wöchentliche Turnstunde interessant zu gestalten. Bei den U3 Kindern sind u.a. die große Weichbodenmatte, die Bälle, die Sprossenwand sehr beliebt. Oft werden auch unterschiedliche Bewegungsbaustellen nach den Bedürfnissen der Kinder aufgebaut.
Die Turnhalle steht unseren Kindern natürlich jederzeit zur Verfügung,
Der Tagesablauf wird ständig überprüft, da die Bedürfnisse der Kinder ausschlaggebend für die Gestaltung sind. Die Bedürfnisbefriedigung der Kinder steht hierbei immer im Vordergrund, dies gilt auch bei der Raumgestaltung.
4. Raumgestaltung der U3 Gruppe
Der Räumlichkeiten der U3 Kinder sind hell und einladend. Sie sind auf die Bedürfnisse der U 3 Kinder zugeschnitten. Zum Gruppenraum gehört ein Nebenraum, den wir für die gemeinsamen Mahlzeiten nutzen. Desweitern ist ein separater Schlafraum in den Gruppenraum integriert. Über einen kleinen Flur, in dem sich auch die Garderobe der Kinder befindet, ist der Wickelraum zu erreichen.
Die Räumlichkeiten sind übersichtlich gestaltet, da kleine Kinder Orientierung und klare Strukturen benötigen. So bekommen sie Sicherheit in der neuen Umgebung. Spielutensilien und Geräte sind so untergebracht, dass sie von den Kindern erreichbar sind.
Für die Essenszeiten stehen separate Tische und Stühle zur Verfügung,
Kinder in diesem Alter möchten alles erkunden. Sie fangen an zu krabbeln, zu laufen und zu klettern. Daher bieten unsere Räume möglichst viel Bewegungsfreiheit. Ein Spielpodest mit unterschiedlichen Höhen und schiefer Ebene, sowie eine Schaukel, lädt die Kinder ein, Sinnes- und Bewegungserfahrungen zu sammeln.
Weiterhin gibt es Bereiche zum Ausprobieren vielfältiger Materialien. Die Gruppe ist mit verschiedenen Alltags- und Spielmaterialien ausgestattet. Sie regen die Kreativität, Phantasie, sowie auch die Interaktion der Kinder an.
Auch Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. Je nach den Interessen und Bedürfnissen der Kinder, können die einzelnen Spielbereiche auch spontan umgestaltet werden. Somit ist die Gruppe den Bedürfnissen der Unter-dreijährigen Kinder angepasst und veränderbar.
Als weiterer Spiel- und Erlebnisraum steht den Kindern zu allen Jahreszeiten das Außengelände zur Verfügung. Eine große Anzahl an Spielgeräten (Sandkasten, Kletterturm, Schaukel, Rutsche) und Spielzeugen (Sandspielzeuge, Fahrzeuge, Bälle,…) stehen den Kindern hier zur Verfügung.
Während der wöchentlichen Turnstunde in unserer großen Turnhalle, können sich die Kinder immer wieder neu ausprobieren. Wir bieten den Kindern mit Hilfe verschiedenster Turn- und Sportgeräten Zeit und Raum ihre motorischen Grundfertigkeiten weiterzuentwickeln.
Spielmaterialien:
Unsere Spielbereiche sind mit ausgewählten Materialien ausgestattet, mit denen die Kinder ihre Umwelt mit allen Sinnen begreifen können.
Unsere Auswahl stellt sich wie folgt zusammen:
• Spielmaterial zum Bauen und Konstruieren: z.B. Legoduplo-Steine, Bauklötze, Steckerchen, Autos, Tierfiguren,…
• Material zum Gestalten: z.B. Knete, Wachsmalstifte, Buntstifte, Fingerfarbe, Pinsel, Scheren, kostenfreies Material,…
• Naturmaterialien: z.B. Sand, Kastanien, Blätter, Muscheln, Stöcke,…
• Utensilien für Rollenspiele: z.B. Puppenwagen, Steckenpferde, Puppen, Decken, Geschirr, Bauhelm,…
• Materialien für alle Sinne und mit Aufforderungscharakter: z.B. Rasierschaum, Spiegel, Kochlöffel, Massagebälle, Lupen, Spieluhr, Tastwände, Murmelbahn…
• Materialien für die Sprachförderung: z.B. Elementarbilderbücher, Wimmelbücher, Handpuppen, Fingerpuppen, Puzzle,…
• Spielmaterial zur Bewegung: Schaukel, Schaukelpferd, Laufräder, Dreiräder, Puppenwagen, Rollbretter, Matten, Kriechtunnel…
• Musikinstrumente: Trommeln, Rasseln, Orff-Instrumente,..
5. Zusammenarbeit mit den Eltern
Bis zum Eintritt in die Kindergartengruppe wird das Kind in der Regel in der Familie umsorgt, beschützt und begleitet. So sind die Eltern für uns äußerst kompetente Informanten und Partner in der Erziehung und Begleitung ihrer Kinder. Für einen positiven Kindergartenstart sind wir auf das Vertrauen, das Wohlwollen und die Unterstützung der Eltern angewiesen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist unabdingbar. Um ganz persönlich und individuell auf die Kinder eingehen zu können und für die Kinder kompetente Bezugspersonen sein zu können, werden in ausführlichen Vorgesprächen die persönlichen Bedürfnisse und Interessen der Kinder besprochen. Durch die langsame Eingewöhnung nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell wird ein sanfter Einstieg ermöglicht. Wir setzen eine Anwesenheit einer Bezugsperson während der gesamten Eingewöhnung voraus. Regelmäßige findet ein Austausch über die Entwicklungsschritte des Kindes, über neu erworbene Fertigkeiten und Fähigkeiten statt. Sehr wichtig ist uns auch ein täglicher kurzer Austausch zu Beginn und zum Abschluss eines Kindergartentages.