Bewegungs- und Spielangebote im täglichen Alltag/ Tagesablauf

9.1  Raumgestaltung für Spiel- und Bewegungsangebot

Die Raumgestaltung gehört zu den elementaren Rahmenbedingungen, um Kindern die Möglichkeit zugeben, Herausforderungen, Anregungen für die Entwicklung von Bewegung und Wahrnehmung anzunehmen und aktiv zu gestalten. Räume bieten im Alltag unterschiedliches an: Große Räume laden zum Bewegen ein, kleine Räume  vermitteln mehr Ruhe und sind für konzentrierte Beschäftigungen geeignet. Wichtig für die Räume sind Licht und Material. Das Material bzw. die Spielsachen müssen dosiert sein, denn nur dann regen sie zu einer phantasievollen Entwicklung an. Der Bewegungskindergarten sollte sich durch seine Raumgestaltung auszeichnen. In der Freispielzeit dürfen die Kinder unterschiedliche Räume, und das Außengelände, nach Absprache der Erzieherin nutzen. Es werden Spielorte, Spielmaterialien, Spielhalle und Spielpartner frei gewählt. Auf dem Bauteppich wird eine Stadt gebaut, in der Turnhalle eine Bewegungslandschaft errichtet und im Flurbereich steht den Kindern ein Podest mit Treppenaufstieg zur  Verfügung. Im Morgenkreis oder Stuhlkreis werden Bewegungsspiele, Lieder und Tänze stattfinden. Die Bewegung soll im Tagesablauf des Kindergartens integriert werden, ohne dass andere Betätigungen und Erfahrungen zu kurz kommen. 

Gruppenraum

Dieser Raum kann vielfach umgestaltet und benutzt werden.
Wir haben folgende Möglichkeiten:

  • leicht bewegliche Möbel- und Sitzteile, die schnell zu verschieben sind
  • Tische und Stühle können als Höhle umgewandelt werden
  • unterschiedliche Sitzgelegenheiten, Stühle, Teppich, Teppichfließen, Sofa, evtl. Bänke und Schaumstoffteile
  • Rollenspielbereiche
  • Bodenspielmöglichkeiten
  • Verschiedene Verdunklungs- und Lichtmöglichkeiten
  • Musikanlage
  • Gruppennebenraum, der als Ruhezone oder Bewegungsbereich genutzt werden kann
Bewegungsraum / Raum für „Alles“

Es ist der größte Raum in unserer Einrichtung (ca.80m²) und ist kaum mit Möbeln bestückt. Man kann ihn sehr gut umgestalten und vielfach verwenden.

Der Bewegungsraum besitzt:

  • eine gute Grundausstattung an Groß- und Kleingeräten, für Kinder handhabbar: Kästen, Bänke, Matten, verschieden Bälle, Seile, Reifen, Sprossen- Kletterwand, Rhythmik- und Gymnastikgeräte und psychomotorische Materialien
  • eine Musikanlage
  • Ösen und Haken an der Wand und Decke für Schaukelmöglichkeiten
  • Licht- und Verdunklungsmöglichkeiten
  • Unterschiedliche Bodenbeläge ( Teppich, Teppichfließen und Matten)
  • Verschiedene Fahrmöglichkeiten für Kinder (Pedalo, Rollbretter, Dreirad…)
  • Bewegungsbaustellen können großzügig aufgebaut und über lange Zeit stehen bleiben.

Im Bewegungsraum finden auch offene Angebot statt, die gruppenübergreifend von mehreren Kindern genutzt werden.

 Eingangsbereich

Der Eingangsbereich ist recht großzügig und kann daher vielseitig genutzt werden. Eine Infowand dient den Kindern und Eltern zu Orientierung der einzelnen Angebote.

  • offener Bewegungsraum
  • Spielebene und Rückzugsmöglichkeiten
  • Ruhezone
  • Verschiedene variabel genutzte Spielecken, die von Zeit zu Zeit mit unterschiedlichen Materialien bestückt werden
 Waschraum

Zu bestimmten Projekten werden den Kindern im Waschraum folgende Möglichkeiten angeboten:

  • Experimentieren mit Wasser
  • Matschen und Kneten mit unterschiedlichen Materialien
9.2  Bewegungs- und Spielangebote im Außenbereich

Kinder sind forschende Wesen, die aktiv die Umwelt erfahren, erkunden, wahrnehmen und entdecken möchten. Ein anregender und abwechslungsreicher Außenbereich reizt die Kinder dazu an. Außenräume sind für Kinder Bewegungsräume und sie bekommen die Gelegenheit sich neuen Aufgaben zu stellen und diese auch zu bewältigen.

  • Den Kindern werden vielseitige Bewegungsmöglichkeiten im Außenbereich angeboten. Die Bewegungsbereiche unseres Spielplatzes sind neu- oder auch umgestaltet worden, so dass die Kinder in den grobmotorischen Bewegungsgrundformen, wie laufen, rutschen, springen, etc. ausreichend gefördert werden.
  • Unsere  festen Geräte wie  Schaukel, Rutsche, Häuschen, die  Kletterwand und verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten , wie auch das Klettergerüst bieten den Kindern weitere Möglichkeiten zur Bewegung und zum Experimentieren.
  • Unser Bauwagen wird ja nach Interesse der Kinder als Werkstatt mit verschiedenen Baumaterialien oder als Spielküche ausgestattet.
  • Auf dem Weg zu unserem Kindergarten werden nicht nur die Kinder sondern  auch die Eltern zur Bewegung eingeladen. Ein bunt gestalteter Bürgersteig mit Bewegungsspielen wie “Hüpfkästchen” soll allen deutlich machen “Hier bewegt sich was – Kinder in Bewegung“.
  • Im Innenhof unserer Einrichtung befindet sich eine Spiel- und Kommunikationslandschaft.
  • Für die Kinder der U3-Gruppe besteht die Möglichkeit mit Zäunen einen Extra- Bereich abzutrennen. Hier gibt es einen Sandkasten in Form eines Piratenschiffes. Dieser besitzt  einen Kletterturm mit Rutsche.  Auch zwei extra  Schaukeln befinden sich in diesem Bereich.
  • In unserer Einrichtung besteht kein fester Zeitplan für die Spiele im Außenbereich, diese können während des gesamten Tages von den Kindern genutzt werden.

Bewegungsangebote

 9.3  Unser Tagesablauf 

Unser Kindergarten ist morgens ab 7.15 Uhr geöffnet. Die ankommenden Kinder werden von uns begrüßt und entscheiden sich dann nach ihrer Befindlichkeit, ob sie sich erst einmal zurückziehen (z. B. Leseecke, Maltisch) oder spielen möchten, mit anderen Kindern zusammen sein oder die Zuwendung der Erzieherin brauchen. Die Kinder  sollten bis  spätestens 9 Uhr eingetroffen sein. Sie wählen je nach Interesse ihre Spielpartner und den Raum (Nebenraum, Turnhalle, Ruheraum) aus. Dabei gelten Regeln und Absprachen.

Das Freispiel ist ein wichtiges Lernfeld für die Kinder, deshalb räumen wir hierfür genügend Zeit im Tagesablauf ein.  Kinder im Vorschulalter lernen im Spiel, denn die Spielfähigkeit eines Kindes steht in direktem Zusammenhang zu seiner Lernfähigkeit. Das Spiel ist wichtig für eine ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Im Spiel kann das Kind all seine Fähigkeiten frei entfalten und sich ausdauernd und konzentriert mit einer Sache beschäftigen. Das Spiel ist eine selbst gewünschte Handlungsform der Kinder. Im Spiel werden Erlebnisse und Erfahrungen der Kinder nachgelebt und in ihr Denken und Handeln eingebaut. So haben die Kinder bei uns z.B. in der Puppenecke oder auf dem Bauplatz und auch in anderen Bereichen die Möglichkeit, die Erlebnisse ihres Alltags nach zuspielen, um sie so besser zu verarbeiten. Im Spiel erreichen Kinder alle Fähig- und Fertigkeiten, die sie für die Schule brauchen, denn ein Kind, das spielt, lernt auch immer. Wir als Erzieherinnen haben die Aufgabe, Kindern in ihrem Spiel zu folgen und sie so zu lassen, wie sie sind. Wir treten an den Rand des Geschehens und bleiben im Hintergrund, wobei uns Erzieherinnen das intensiv spielende Kind eine riesige Quelle an Informationen bietet. Kinder zu begleiten und Kindern in ihrem Spiel zu folgen, ist eine spannende und aufregende Tätigkeit. Sie erfordert jedoch Wachheit, Offenheit und Hingabe von uns. Wir haben dabei die Aufgabe zu schauen, ob durch andere Materialien oder Hinweise, die Kreativität und Phantasie der Kinder bereichert werden kann.

Wir unterscheiden zwei Formen des Spiels:

  • das freie Spiel (das Kind wählt Spiel, Mitspieler, Ort, Zeit und Material nach eigenen Wünschen und Interessen aus. Es entwickelt im Freispiel seine Phantasie und Kreativität und lernt seine Grenzen kennen.)
  • das gelenkte Spiel (die Erzieherinnen bringen Spielvorschläge ein, geben den Impuls des „Angebotes“ und verfolgen dabei ein bestimmtes Ziel. Ideen und Vorschläge der Kinder werden in das gelenkte Spiel mit einbezogen.)

Beide Spielformen gehen ineinander über und sind gleichwertig.

Die Angebote für das gelenkte Spiel sind entweder situations-orientierte oder themenbezogene Beschäftigungen, Sie sind sehr vielseitig und umfangreich, wie z.B.: Bilderbuchbetrachtungen, Geschichten, Märchen, Gespräche zu bestimmten Themen, Bewegungserziehung, Musik, Rhythmik, Meditation, kreatives Gestalten, Exkursionen in die Natur, hauswirtschaftliche Tätigkeiten uvm.

Im freien sowie im gelenkten Spiel beobachten die Erzieherinnen den Entwicklungsstand der Kinder. Werden hierbei Auffälligkeiten und Defizite erkannt, bekommen die Kinder Hilfestellungen und Herausforderungen, um diese in spielerischer Form aufzuarbeiten.

Nach der Angebotsphase haben die Kinder die Möglichkeit, sich neu zu orientieren, begonnene Aktivitäten mit eigenen Ideen fortzusetzen, draußen zu spielen usw.

Im Laufe des Vormittages trifft sich die Gesamtgruppe zu einem Morgenkreis.

Wir haben in unserem Kindergarten gleitendes Frühstück, d.h. die Kinder haben in der Zeit zwischen 7.15 Uhr und 10.30 Uhr Gelegenheit in ihren Gruppen zu frühstücken.

„Draußen ist für uns alles“ und so ist unser Spielplatz mit dem sehr großen Außengelände für unsere Kinder immer zugänglich und spätestens ab 10.45 Uhr treffen sich dort auch alle Kinder.

Für unsere Tagesstättenkinder gibt es ab 11.45 Uhr ein gemeinsames, warmes Mittagessen.  Die Kinder der U3 Gruppe essen bereits um 11.15 Uhr.  Nach dem Mittagessen gehen die kleineren Kinder mit einer Erzieherin in den Ruheraum, um dort ihren Mittagsschlaf zu halten. Die größeren Kinder werden von einer anderen Erzieherin durch individuelle Angebote zu einer Ruhephase angeregt.

Der Ablauf am Nachmittag ist dem Vormittag angepasst. Um 14.30 Uhr gibt es für alle Tagesstättenkinder eine kleine Zwischenmahlzeit. Der Kindergarten endet um 16.30 Uhr (freitags um 15.30 Uhr).

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